Dr. Hans Morschitzky
Klnischer Psychologe, Psychotherapeut
Verhaltenstherapie, Systemische Familientherapie
A-4040 Linz, Hauptstraße 77
Tel.: +43 732 778601 E-Mail: morschitzky@aon.at
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Angst vor dem Tod - Furcht vor dem Sterben
Existenzielle Ängste als Chance nutzen
Ende April 2021 erscheint mein nächstes Buch: Die Angst vor dem Tod. Existenzielle Ängste wahrnehmen und als Chance nutzen.
Inhalt
Vorwort
Teil 1
Existenzielle Ängste: Ängste vor Sterben, Tod und Danach
Existenzielle Ängste als normale psychische Reaktionen
Das
Wesen existenzieller Ängste: Befürchtungen um das Leben
Furcht vor dem Sterben: Angst vor der Art des Zu-Tode-Kommens
Angst vor dem Tod: Angst angesichts der Endlichkeit des Lebens
Angst vor dem Zustand nach dem Tod: Gibt es ein Leben danach?
Todesangst: akute Angst angesichts einer realen Bedrohung von Leib und Leben
durch eine schwere körperliche Erkrankung
Existenzielle Ängste bei psychischen Störungen
Die Angst vor dem Tod als diagnosenübergreifende
Emotion Existenzielle Ängste bei Angststörungen
Existenzielle Ängste bei Somatoformen Störungen
Existenzielle Ängste bei Hypochondrie
Existenzielle Ängste bei Zwangsstörungen
Existenzielle Ängste bei Posttraumatischer
Belastungsstörung
Existenzielle Ängste bei depressiven Störungen
Existenzielle Ängste bei Suchterkrankungen
Teil 2
Existenzielle Ängste
bewältigen
Ratschlag 1
Erkennen und analysieren Sie Ihre existenziellen Ängste
Art
und Ausmaß existenzieller Ängste
Existenzielle Ängste in der konkreten Lebenssituation
Ratschlag 2
Finden Sie angesichts des Todes einen persönlichen
Lebenssinn
Bedeutsamkeit von Sinnstrukturen angesichts des Todes Vorgegebener oder
selbstbestimmter Lebenssinn?
Lebenssinn als Basis für psychische Stabilität
Ratschlag 3
Führen Sie ein erfülltes Leben bis zum letzten Tag
Das
Leben aktiv gestalten
Das
Leben intensiv genießen
Das
Leben trotz Problemen bejahen
Ratschlag 4
Lernen Sie aus Ihrem Lebensrückblick
Lebensrückblick in Freude und Dankbarkeit
Lebensrückblick auf das nicht gelebte Leben
Lebensrückblick am fiktiven Lebensende mit Aktivierung des Möglichen
Lebensausblick mit Akzeptanz des Unmöglichen
Ratschlag 5
Bereiten Sie sich mental auf das Sterben vor
Gelegentliche Konfrontation mit dem Sterben-Müssen
Vorstellungen eines guten Sterbens
Horrorvorstellungen eines schlimmen Sterbens zulassen
Das Risiko für bestimmte Todesursachen vermindern
Vorbereitung auf mögliche Sterbesituationen
Ratschlag 6
Bereiten Sie sich mental auf den Tod vor
Der
Tod aus medizinischer Sicht
Beziehungsklärungen vor dem Tod
Verfassen eines Testaments
Zusammenstellung aller wichtigen Dokumente und Unterlagen
Abschiedsbriefe an die engsten Angehörigen
Gestaltung von Begräbnis und Grab
Ratschlag 7
Entwickeln Sie angesichts des Todes Ihre eigene Spiritualität und
Weltanschauung
Menschliche Sehnsucht nach Unsterblichkeit und ewigem Leben
Botschaften des Christentums
Botschaften anderer Religionen
Hoffnung auf Unsterblichkeit ohne Gott
Nahtodberichte als Beweis für ein Jenseits?
Lehren der Philosophen
Naturwissenschaftlich-materialistische Sichtweisen
Persönliche Entscheidung gefragt
Leben in Übereinstimmung mit den Grundüberzeugungen
Schluss
Anmerkungen
Literatur
Vorwort
Die Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 hat die Thematik von Sterben und Tod weltweit in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit aller Menschen gestellt.
Schlagartig wurde deutlich, was jeder weiß, aber nicht gerne wissen möchte: Der Tod geht uns alle an, egal wie alt und gesund wir sind; er ist das unumkehrbare Erlöschen aller Funktionen unseres Körpers. Sterben ist das Geschehen, das dazu führt.
Der Glaube an ein Jenseits, an ein ewiges Leben nach dem Tod bei Gott oder im Kosmos, vermindert bei vielen Menschen die Angst vor dem Tod als dem absolutem Ende der menschlichen Existenz.
Selbst bei
bestmöglicher Konzentration auf den Augenblick und die Chancen des Lebens
erfordert der bevorstehende Tod eine Stellungnahme zur Frage: „Ist der Tod
das endgültige Aus unserer Person oder gibt es ein Danach in einer anderen
Welt bzw. Dimension“?
Im Mittelpunkt dieses Ratgebers stehen drei existenzielle Ängste, die jeden von uns mehr oder weniger stark beschäftigen: die Angst vor dem Tod, vor einem ungewissen Davor und einem unsicheren Danach.
Bei der Furcht vor dem Sterben geht es um ganz konkrete, sehr belastende Vorstellungen des Sterbens, bei der Angst vor dem Tod und dem Danach um das angstvolle Bewusstwerden der Endlichkeit der menschlichen Existenz und den möglichen Zustand nach dem Tod.
Todesangst bezeichnet dagegen eine akute Bedrohung von Leib und Leben durch schwere Krankheiten oder reale äußere Bedrohungen durch Menschen, Umweltkatastrophen und Unfälle.
Die Angst vor dem Tod wird von vielen Menschen der Gegenwart im Trubel des
Alltagslebens beiseitegeschoben und erst in Phasen akuter Todesangst als
unbewältigtes Problem erkannt.
In meinen Ratgebern zu den verschiedenen Angststörungen nach dem derzeit
(2021) gültigen internationalen Diagnoseschema ICD-10 habe ich auf
existenzielle Ängste nur in der Weise hingewiesen, dass ich sie im Rahmen
des jeweiligen Buches nicht thematisieren kann – eine letztlich
unbefriedigende Stellungnahme!
Anlass für dieses Buch sind fachliche und persönliche Motive.
Die fachliche Motivation lässt sich am besten so beschreiben: Als
Klinischer Psychologe und Psychotherapeut in Linz, Österreich, mit über drei
Jahrzehnten an psychotherapeutischer Erfahrung mit Menschen mit praktisch
allen psychischen Störungen, vor allem jedoch mit Angststörungen,
Hypochondrie, Somatischer Belastungsstörung (bisher „Somatoforme Störungen“
genannt), Zwangsstörungen, Depressionen,
Anpassungsstörungen, akuten
und posttraumatischen Belastungsstörungen habe ich bei meinen Patientinnen
und Patienten die große Bedeutung und das hohe Ausmaß an existenziellen
Ängsten oft erlebt; diese lassen sich weder mit den klassischen Formen von
Psychotherapie noch mit Psychopharmaka angemessen und ausreichend behandeln,
weshalb zusätzliche Strategien erforderlich sind.
Die persönliche Motivation für dieses Buch hängt mit zwei Aspekten
zusammen: mit meinem Aller und einer chronischen Erkrankung. Ich habe dieses
Buch im Alter von 67 Jahren geschrieben, mit einer Lebenserwartung von nur
mehr 12 Jahren, wenn man bedenkt, dass Männer durchschnittlich mit 79 Jahren
sterben. Auf der Basis der Lebenserwartung von 60-jährigen Männern darf ich
mich noch auf zwei weitere Lebensjahre freuen. In diesem Alter habe ich den
Tod eher vor Augen, als dies bei jüngeren Menschen der Fall ist. Darüber
hinaus leide ich bereits seit dem 44. Lebensjahr an Diabetes mellitus Typ
II. Als meine Mutter mit 75 Jahren an den körperlichen Folgen eines schweren
Diabetes mellitus Typ II verstarb, war meine Diabeteserkrankung bereits zwei
Jahre lang bekannt, neben der Vererbung bedingt durch schädliche
Lifestyle-Faktoren wie Übergewicht, falsche Ernährung, wenig Schlaf, viel zu
wenig Sport und Bewegung und vor allem auch durch großen beruflichen und
familiären Stress. Damals verharmloste ich meine Erkrankung als „reinen
Stresszucker“, der sich leicht beseitigen lasse.
Eine radikale Änderung meines Lebensstils, die hilfreiche Angst vor den
möglichen Krankheitsfolgen und die bestmöglichen Medikamente, die ich von
einer sehr kompetenten, psychosomatisch orientierten Fachärztin erhalte,
haben mich in einer Weise gesund erhalten, wie dies bei vielen anderen
Betroffenen nach so langer Krankheit leider nicht mehr der Fall ist. Noch
kann ich sagen: „Ich habe zwar eine chronische Krankheit, ich war aber in
den letzten drei Jahrzehnten keinen einzigen Tag im Krankenstand – außer
aufgrund einer medizinischen Abklärung bis hin zum Herzkatheder ohne Befund,
der aufgrund eines pathologischen Belastungs-EKGs notwendig war.“ Doch wie
lange kann ich derartige Sprüche noch von mir geben? Mein
Langzeit-Zuckerwert hat bisher immer mit der Zahl 6, niemals mit 7 oder gar
8 begonnen, wo körperliche Schäden drohen. Damit muss ich rechnen:
Körperliche Folgeerkrankungen bei einem langjährigen Diabetes mellitus
werden auch bei mir nicht ausbleiben. Angesichts dieser Aussichten bemühe
ich mich, von Tag zu Tag so zu leben, dass das verbleibende Leben den
jeweiligen Möglichkeiten entsprechend sinnerfüllt verläuft.
Mit diesem Buch wende ich mich an einen größeren Leserkreis als Menschen mit
Angststörungen und psychosomatischen Störungen. Ich spreche Personen an, die
angesichts von existenziellen Ängsten über ihr Leben und die Welt nachdenken
möchten und eine weltanschauliche Orientierung suchen, und zwar auch
unabhängig von körperlichen, seelischen und psychosozialen Problemen.
Ich würde mich freuen, wenn Fachleute aus den Bereichen der Medizin,
Psychologie, Psychotherapie und der Kranken- und Altenpflege ebenfalls davon
profitieren könnten, etwa in der Form, dass sie ihren Patientinnen und
Patientinnen bzw. Anvertrauten nach der Lektüre dieses Buches bestimmte
Anregungen und Hilfestellungen zur eigenständigen Bewältigung geben oder im
Rahmen einer Psychotherapie stärker als bisher berücksichtigen.
Ich habe mich bemüht, inhaltlich und sprachlich ein Niveau zu halten, das
Nicht-Fachleuten ebenso gerecht wird wie verschiedenen Fachleuten.
Interessierte können sich anhand der von mir verwendeten Bücher laut
Literaturverzeichnis über die angesprochenen Themen noch eingehender
informieren.
Die Bewältigung der Furcht vor dem Sterben und der Angst vor dem Tod und dem Danach bleibt eine lebenslange Aufgabenstellung für Menschen christlichen, islamischen, jüdischen und anderen Glaubens, ebenso auch für kirchlich ungebundene, agnostisch oder atheistisch eingestellte Personen.
Berühmte Psychotherapeuten wie Sigmund Freud, C. G. Jung und Irvin Yalom,
die zur Todesthematik wichtige Texte veröffentlicht haben, litten zumindest
phasenweise selbst unter der Angst vor dem Tod oder gar unter akuter
Todesangst und legen damit ein eindrucksvolles Zeugnis dafür ab, dass jeder
Mensch, der sein Leben liebt, sich davor fürchtet, es zu verlieren.
Dieses Buch soll dazu beitragen, dass Ihre Furcht vor dem Sterben und Ihre Angst vor dem Tod und dem Danach nicht Ihr ganzes Leben verderben und lähmen, sondern als sinnvoller Antrieb Ihre Lebenschancen und Ihre Lebensqualität erhöhen.
Dazu ist es nötig, dass Sie Ihre existenziellen Ängste zumindest phasenweise voll und ganz zulassen, statt sie permanent zu verdrängen, ohne dass Sie sich deswegen täglich damit beschäftigen müssen, wie dies die Menschen, speziell die Mönche im Mittelalter sowie bestimmte Philosophen im alten Rom getan haben.
Wir sind in unserem Leben ständig auf dem Weg zum Tod, sollten uns dabei
jedoch auf das konzentrieren, was wir erreichen können, und nicht auf das,
was wir verlieren werden.
Teil 1 dieses Buches beschreibt die Furcht vor dem Sterben und die Angst vor dem Tod und dem Danach bei gesunden und psychisch kranken Personen, aber auch die akute Todesangst von Menschen mit lebensbedrohlichen Erkrankungen.
Teil 2 bietet verschiedene Analysen,
anregende Reflexionen und konkrete Hilfestellungen im Umgang mit
existenziellen Ängsten.
Fünf Grundhaltungen, die in Form von sieben Ratschlägen präsentiert
werden, sind für den Umgang mit der Angst vor dem Tod, dem Davor und dem
Danach von zentraler Bedeutung:
1.
Der Angst vor dem Tod ins Auge sehen (Ratschlag 1).
2.
Auf Sinnsuche gehen (Ratschlag 2).
3.
Entsprechend der eigenen Werte leben (Ratschlag 3 und 4).
4.
Sich auf Sterben und Tod vorbereiten (Ratschlag 5 und 6).
5.
Zur eigenen Spiritualität oder Weltanschauung finden (Ratschlag 7).
Ich bringe in diesem
Buch keine eigenen religiösen, spirituellen und weltanschaulichen
Standpunkte ein, sondern biete allen Leserinnen und Lesern – psychisch
gesunden und psychisch bzw. körperlich kranken Personen – Hilfestellungen im
Rahmen ihrer Denkwelt.
Die Grenzen dieses Buches sind dort erreicht, wo Sie zwar hilfreiche
Erkenntnisse gewonnen haben, diese aber nicht eigenständig umsetzen können.
In diesem Fall empfehle ich Ihnen dringend eine Psychotherapie bei einer
kompetenten Person, mit der zusammen Sie nicht nur die Ursachen und Symptome
Ihrer psychischen Störungen bewältigen, sondern auch mit Ihren
existenziellen Ängsten so erfolgreich umgehen lernen, dass sie Ihnen nicht
mehr das ganze weitere Leben so verderben wie bisher.
Ich bedanke mich bei meiner langjährigen Lektorin Dr. Christiane Neuen für
jene engagierte Unterstützung, die Ihnen das Verständnis und das Lesen
dieses Buches wesentlich erleichtert.
Für Rückmeldungen bin ich dankbar. Meine Kontaktdaten finden Sie auf
meiner Homepage
https://panikattacken.at.
Dr. Hans Morschitzky