Dr.
Hans Morschitzky
Klinischer
Psychologe, Psychotherapeut
Verhaltenstherapie,
Systemische Familientherapie
A-4040 Linz, Hauptstraße 77
Tel.:
0043 732 778601 E-Mail:
morschitzky@aon.at
Telefonische Anmeldung
täglich 17:00 - 17:30 (ansonsten Anrufbeantworter)
Seite von
https://panikattacken.at
Morschitzky, H. (2017).
Wenn Platzangst das Leben einengt. Agoraphobie
bewältigen. Ein Selbsthilfeprogramm.
Ostfildern: Patmos Verlag. 213 Seiten.
Dieses Buch beschriebt die
vielfältige Symptomatik der Agoraphobie und deren Ursachen und bietet
ein umfassendes Selbsthilfeprogramm in 7 Schritten zur Überwindung der
Agoraphobie, und zwar in Form einer Konfrontationstherapie nach vier
verschiedenen Konzepten.
Dieses Buch können Sie durch Anklicken des Titels sofort
bestellen.
Selbsthilfe bei Agoraphobie
Vorwort
Eine Agoraphobie – umgangssprachlich als
„Platzangst“ bezeichnet – besteht in der krankhaften Furcht vor mindestens zwei
Orten oder Situationen, in denen eine Flucht nur schwer möglich erscheint oder
keine Hilfe zur Verfügung steht.
In agoraphobischen Situationen dominiert das Gefühl des Ausgeliefertseins, der
Eindruck, in der Falle zu sitzen, egal, ob es sich dabei um weite Plätze mit
Tausenden von Menschen handelt wie ein Open-Air-Konzert oder um enge Räume, die
man allein oder nur mit wenig anderen Menschen aufsucht, wie etwa einen Aufzug.
Die Angst vor der Angst, konkret in Form der Furcht vor einer Panikattacke
oder einzelnen unkontrollierbaren Symptomen, wie etwa Herzklopfen, Schwitzen,
Atemnot, Schwindel, Ohnmachtsneigung, Übelkeit, Harn- oder Stuhldrang, bestimmt
das ganze Leben. Alles dreht sich um das Bedürfnis nach verlässlicher Kontrolle.
Das Vertrauen in den eigenen Körper sowie in unbekannte oder subjektiv unsichere
Orte und Situationen ist erschüttert. Hinter der Furcht vor äußeren
Gegebenheiten steht die Angst vor sich selbst – vor den eigenen
Körperempfindungen, Gefühlen und Gedanken.
Was nicht sicher genug erscheint, wird vermieden oder nur mit diversen Tricks
und Sicherheitsstrategien zu bewältigen versucht. Unabhängig von den Ursachen
bleibt eine Agoraphobie vor allem auch deshalb weiterhin bestehen, weil durch
ständige Flucht- und Vermeidungstendenzen und verschiedene Hilfsmittel positive
Erfahrungen mit dem eigenen Körper und der Umwelt ausbleiben.
Eine ausgeprägte Agoraphobie mit oder ohne Panikstörung bewirkt zumindest
im Laufe von Jahren unbehandelt eine zunehmende Einschränkung der
Bewegungsfreiheit, eine erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität sowie der
schulischen, beruflichen, sozialen und sonstigen Funktionsfähigkeit, vor allem
auch weitere psychische Störungen, insbesondere Depressionen oder einen
schädlichen Gebrauch von Alkohol oder Beruhigungsmitteln.
Eine Agoraphobie tritt bei etwa vier Prozent der Bevölkerung auf. Sie geht
mit einem großen individuellen Leidensdruck einher, aber auch mit hohen
volkswirtschaftlichen Kosten in Form von Langzeitkrankenständen,
Langzeitarbeitslosigkeit und Frühberentungen, zumindest in Verbindung mit
Begleit- und Folgestörungen.
Dieses Buch möchte den Betroffenen und deren Angehörigen helfen, die
Symptomatik einer Agoraphobie besser zu verstehen, um sie in Anschluss daran
leichter bewältigen zu können. Es kann aber auch Personen mit medizinischen,
psychologischen, psychotherapeutischen, sozialen und pädagogischen Berufen beim
besseren Umgang mit den Betroffenen unterstützen.
Als Klinischer Psychologe und Psychotherapeut in freier Praxis behandle
ich in Linz, Österreich, seit mehr als 30 Jahren Menschen mit Agoraphobie mit
und ohne Panikstörung, zusätzlich viele Jahre lang auch in
stationär-psychiatrischem Kontext.
Auf der Basis der Verhaltenstherapie vertrete ich ein integratives
Behandlungskonzept, das neben der Behandlung der Symptome auch auf die
Behandlung der Persönlichkeit und die Bewältigung familiärer und beruflicher
Stressfaktoren abzielt.
Es ist meine Hoffnung, dass dieses Buch bei leichter bis mittelschwerer
Agoraphobie eine Psychotherapie unnötig macht und bei dringender
Behandlungsbedürftigkeit die erforderliche Psychotherapie hilfreich unterstützt
und möglicherweise verkürzt.
Teil 1 beschreibt die Symptomatik der Agoraphobie in allen möglichen
Details und Folgen.
Teil 2 erläutert die tieferen Ursachen, typischen Auslöser und
problemverschlimmernden Verstärker einer Agoraphobie.
Teil 3 bietet eine Anleitung zur erfolgreichen Selbstbehandlung für Betroffene,
die aber auch Angehörigen zur Orientierung und bestmöglichen Unterstützung
dienen kann.
Ich bedanke mich bei Frau Dr. Neuen vom Patmos-Verlag für die Einladung zu
diesem Buch sowie für die sehr hilfreiche Betreuung bei der Textgestaltung.
Mit diesem Ratgeber setze ich die langjährige Zusammenarbeit mit dem Verlag
fort, aus der bisher bereits fünf Bücher entstanden sind, und zwar zu
Angststörungen ganz allgemein sowie zu speziellen Ängsten, namentlich
Versagensängsten, sozialen Ängsten und Krankheitsängsten, aber auch zu
psychosomatischen Störungen.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit geht weiter: Diesem Buch über Agoraphobie wird
ein halbes Jahr später ein Ratgeber zur generalisierten Angststörung folgen.